Meine
letzten Minuten als Gesellin...
Man
hat es nicht leicht, wenn man die Nummer 70 von 71 ist und der
Nachname mit „W“ beginnt. Schon gar nicht, wenn nach dem Alphabet
vorgegangen wird. Vergangene Woche sollte dann der Tag der Tage
endlich kommen: Die Ergebnisbekanntgabe.
Doch
auch, wenn man genau auf diesen Tag hinarbeitet, saß ich mit 70
Kollegen und Kolleginnen zitternd und bangend in einem Raum. Mal
werden einzelne Personen, mal kleine Gruppen aufgerufen. Und jedes
Mal, wenn die Tür aufgeht: Stille, mit der Erwartung an den nächsten
Aufruf.
Es
stockte einem jedes Mal der Atem und wie es dann immer so ist, fängt
das Spekulieren an. Was hat das wohl alles zu bedeuten? Ist es wohl
besser alleine oder in einer Gruppe hineingerufen zu werden?
Bestanden? Nicht bestanden?Die Nervosität steigt definitiv ins
Unermessliche.
Dann
war es endlich soweit. Nach knapp zwei Stunden. Der Raum schon
deutlich geleert. Die letzten Fünf (mich mit eingeschlossen) mit
einem unwohlen Gefühl in der Magengegend. „...Na dann kommen Sie
mal mit.....und die anderen auch!“ hieß es von dem Prüfer, an
alle übrigen gerichtet. Mit hängenden Köpfen und schummrigem
Gefühl ging es dann für uns in den Raum...der Wahrheit ; )
„Bestanden!“
war das Zauberwort und uns allen viel ein himalaja-großer
Felsbrocken vom Herzen.
Schwupdiwup,
vier Monate vorbei, Oldenburg ade, Altes Leben ich komme!
Mit
Deutlichkeit sagen möchte ich, ein Zuckerschlecken war das nicht!
Und
wünschen würde ich mir, dass nicht in Bezug auf diese vier Monate
Sätze kommen wie: Länger ging das nicht? - Ach, und jetzt bist du
Meister? - Das ging ja fix! Mit so einem leichten Unterton von: „Na,
das ist ja dann nicht so viel, was man da lernt.“
Ich
versuche, diese Denkweise mal umzudrehen: Vier Monate sind eine ganz
schön kurze Zeit, um so viel neues Wissen in sich aufzunehmen. - Hut
ab. Ich bin jedenfalls stolz auf mich und all die, die es auch
geschafft haben. Und man sollte nicht vergessen: Der Meistertitel hat
auch über Deutschland hinaus eine große Bedeutung. Zitat: „Dieser
Abschluss ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem
Niveau 6 zugeordnet (vgl. BGBl. BAnz AT 20.11.2013 B2)“. Das
bedeutet, dass der Meister und der Bachelor derselben Niveaustufe
zugeordnet und die Abschlüsse damit als gleichwertig eingestuft sind
– unabhängig vom Bildungsweg, auf dem der Abschluss erworben
wurde.“ - „Dies unterstreicht einmal mehr den hohen Stellenwert
des Meisterbriefs als Qualitätssiegel im deutschen Handwerk und
bietet den Absolventen weitere Karrierechancen“, betonte Heiko
Henke, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der HWK.
Was
das zu bedeuten hat? Uns stehen verdammt viele Türen offen :-D
Ob
Studium, Betriebswirt, Salonleitung oder gar die Selbständigkeit.
Oder
Blogger. ;-)
Größten
Dank; an meine Schwester, die ein großartiges Projekt-Model war und
mir ein Dach über den Kopf gegeben hat, Sebastian (Stroppi), Cola
Boy <3, Kim 18, Papa und Petra, Marga, die Dozenten, Emma, an alle
Freunde, die ich die letzten vier Monate vernachlässigen musste.....